Erst vor wenigen Tagen haben Lufthansa und die Deutsche Bahn bekannt gegeben, dass die bisherige Kooperation auf weitere Städte ausgedehnt werden soll. Fluggäste können so mit dem ICE von ihrem Heimatbahnhof zum Frankfurter Flughafen fahren und steigen dort erst in den Flieger.
Möglich ist das nur, weil die Deutsche Bahn in bestimmten Zügen Plätze für Lufthansa-Gäste freihält, die diese wiederum als Teil ihres Flugtickets wie einen Anschlussflug hinzubuchen. Dadurch haben die Passagiere kein Anschlussrisiko, sollte der Zug Verspätung haben. Lufthansa bucht die Kunden dann kostenlos auf die nächst mögliche Verbindung. Zusätzlich behält man alle Rechte nach der EU-Fluggastverordnung, bekommt also im Verspätungsfall auch die recht hohen Schadenersatzzahlungen, sollte keine höhere Gewalt verantwortlich sein.
Das Ziel ist, die Zahl der Inlandsflüge stark zu reduzieren. Und zwar unabhängig davon, ob es nach den Wahlen eine grüne Kanzlerin gibt oder nicht.
Der britische Billigflieger easyJet, in Deutschland vor allem am Flughafen Berlin vertreten, hat seine von Air Berlin „geerbten“ Inlandsflüge bereits letztes Jahr eingestellt, weil sie nicht rentabel waren. Die Planung, den ursprünglich sogar als Umsteigeflughafen konzipierten Berliner Airport auch dafür zu nutzen, waren damit weitestgehend vom Tisch.
Stattdessen versucht easyJet jetzt, potentiellen Fluggästen die Anfahrt mit dem Zug nach Berlin schmackhaft zu machen und ist dazu ebenfalls eine Kooperation mit der Deutschen Bahn eingegangen. Die Hauptzielgruppe sieht easyJet zunächst vor allem in den größeren Städten Ostdeutschlands, deren Flughäfen größtenteils nur noch als Startpunkt für die Sommerflieger ans Mittelmeer dienen.
Dank recht zügiger Bahnverbindungen von Erfurt, Leipzig, Halle oder Dresden nach Berlin könnte der Plan sogar aufgehen, Passagiere dort von den garantierten Bahn-Flug-Anschlüssen bei Buchung als Paket über easyJet zu überzeugen.
Noch ist unklar, wie hoch der Aufpreis für das Kombi-Ticket mit Bahnanreise im Vergleich zum normalen Flug ist und ob die Buchung auch für die Promo-Angebote des Billigfliegers gültig sind. Aber gerade die hohen Parkgebühren sind unter Umständen ein Anreiz, auf die Bahn zu wechseln. Viele junge Leute in den Städten haben auch gar kein Auto und nutzen bisher schon Bahn oder Fernbus für die Anreise nach Berlin.
Hier profitiert man dann besonders, da im Preis eine Versicherung eingeschlossen ist, die euch vor den hohen Kosten einer Neubuchung schützt, falls der Zug zu spät kommt. Damit entfällt auch das Einplanen von stundenlangen Reserven, die bisher notwendig waren.
Alle weiteren Informationen findet ihr bei easyJet Worldwide.