Für viele Urlauber gehört ein Roadtrip durch Amerika auf die persönliche Top 10 der Reisewünsche. Nicht jeder traut sich aber einfach mit dem Auto loszufahren ohne Planung und Vorbereitung, auch wenn das sicherlich seinen Reiz hat und eine spannende Erfahrung sein kann.
Um euch die Planung etwas einfacher zu machen, stellen wir euch hier unsere wichtigsten Tipps und Tricks vor, die wir auf vielen Rundreisen durch die USA in den letzten Jahren gesammelt haben. Das eine oder andere mussten wir auf die harte – was auf Reisen in der Regel heißt teure – Tour lernen. Aber enttäuscht waren wir nach keinem der bisherigen Urlaube.
Wir haben die Fragen von Kollegen, Freunden und aus der Familie gesammelt, da sie einen schönen Überblick geben. Falls euch etwas fehlt, schreibt es uns gern in die Kommentare. Wir ergänzen es dann hier.
- Welche Gebiete eignen sich am besten für einen Roadtrip?
- Wie viele Meilen pro Tag soll ich maximal fahren?
- Welchen Mietwagen sollte ich nehmen?
- Welche Versicherungen benötige ich?
- Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
- Soll ich ein Navi mitnehmen oder es zum Mietwagen dazu bestellen?
- Was muss ich bei der Übernahme und Rückgabe beachten?
- Wie funktioniert das mit dem Tanken?
- Welche Sicherheitsvorkehrungen sollte ich beachten?
- Hotels vorab buchen oder vor Ort suchen?
Welche Gebiete eignen sich am besten für einen Roadtrip?
Das Straßennetz der USA ist so dicht und verzweigt, dass es kaum ein Gebiet gibt, welches nicht erschlossen ist. Am schwierigsten ist es sicherlich in Alaska abseits der wenigen Hauptstraßen. Ansonsten findet ihr selbst an den kleineren Airports mehrere Autovermieter und könnt sofort loslegen.
Am beliebtesten ist wohl die klassische Südwestrunde durch Kalifornien, Nevada, Utah und Arizona mit zahlreichen Nationalparks und berühmten Städten. Dort sind auch die meisten Fotos und Videos entstanden, die man aus dem Internet oder TV kennt.
Florida steht ebenfalls weit oben in der Gunst der Rundreisenden. Zahlreiche wunderschöne Strände an beiden Küsten, die Everglades und vor allem die Fahrt über die Florida Keys bis ins karibische Key West nehmen jedes Jahr viele tausend Urlauber in Angriff.Neuengland im Nordosten der USA und die Staaten Washington und Oregon im Nordwesten sind vor allem bei Wiederholungstätern eine interessante Erweiterung, denn sie haben so überhaupt nichts mit den Landschaften im Süden gemeinsam. Dafür ist die Saison hier auch deutlich kürzer und endet mit dem berühmten Indian Summer.
Nicht zu vergessen natürlich die Mutter aller Roadtrips, eine Fahrt auf der legendären Route 66 von Chicago nach Los Angeles. Die Strecke umfährt zwar die meisten Attraktionen recht weiträumig, das Gefühl, sie geschafft zu haben, bleibt aber für immer.
Wie viele Meilen pro Tag soll ich maximal fahren?
Der Name ist Programm, klar. Schon allein aufgrund der Entfernungen wird man viel Zeit des Urlaubs im Auto verbringen. Trotzdem sollte man Stopps für Fotos, Wanderungen, Verpflegungspausen und Zeit für Shopping nicht unterschätzen. Aus eigener Erfahrung heraus ist ein Schnitt von 250 Meilen pro Tag, also etwa 400 Kilometer die obere Grenze. Dann sitzt ihr schon 5 Stunden pro Tag im Auto.
Wenn ihr euch an die Planung macht, zum Beispiel mit Google Maps, dann rechnet noch einmal 25% auf die angezeigte Strecke drauf. Gerade in den Nationalparks kommen noch einige Meilen für Abstecher zu Fotospots und Panoramapunkten hinzu.
Welchen Mietwagen sollte ich nehmen?
Das hängt natürlich in erster Linie davon ab, wie viele Personen zusammen verreisen. Ein Kleinwagen (Economy) reicht zwar für vier Leute zum Sitzen, aber man hat keinen Platz für vier Koffer. Aber auch zu zweit bevorzugen viele einen größeren Mietwagen. Da es für LKW in den USA kein eigenes Tempolimit gibt und man rechts wie links überholen kann, fühlt man sich in einem robusteren Auto einfach etwas sicherer.
Hinzu kommt, dass die Aufpreise für Oberklasse (Fullsize) oder einen Mittelklasse-SUV (Midsize SUV) oft nicht sehr groß sind, zumal man ja in der Regel die Kosten durch zwei oder noch mehr Personen teilt. Und die klassischen „Spritfresser“ gibt es auch so gut wie nicht mehr. In erster Linie hängt es an der eigenen Fahrweise, wie oft man an die Tankstelle muss.
Der Mittelklasse-SUV ist deswegen für viele Reisende die perfekte Wahl. Das Preis-Leistungsverhältnis ist super, die Autos sind gut ausgestattet und bieten viel Platz. Und man sitzt etwas erhöht, so dass man einen besseren Überblick hat, was gerade beim Spurwechsel recht angenehm ist.
Ein Cabrio (Convertible) ist für den einen oder anderen sicher das Nonplusultra. Wir wollen euch auch gar nicht davon abraten, denn Spaß macht es natürlich schon. Bedenkt allerdings den sehr kleinen Kofferraum, die Wetterbedingungen (sehr kalt bzw. sehr heiß) und natürlich könnt ihr auch nicht einfach so etwas im Auto liegen lassen, wenn ihr schnell etwas essen geht.
Welche Versicherungen benötige ich?
Glücklicherweise muss man sich bei der Buchung eines Mietwagens in den USA recht wenig Gedanken machen. Bucht man direkt bei einem Vermieter, wird man nach dem Wohnsitzland gefragt und erhält nach Eingabe eines europäischen Staates automatisch Angebote, die so gut wie immer Vollkasko und Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung enthalten.
Der Grund dafür ist recht einfach. In Deutschland versichern wir unser, wobei es von ein paar Ausnahmen abgesehen egal ist, wer es fährt. In den USA muss sich der Fahrer versichern und es spielt dann keine Rolle, wem das Auto gehört.
Einige wenige Vermieter und Mietwagen-Vermittler bieten Autos nur mit gesetzlicher Haftpflichtversicherung an. Diese ist je nach Bundesstaat in den USA unterschiedlich hoch, aber überall zu niedrig, um die möglichen Schäden eines von euch verursachten Unfalls beim Unfallopfer zu abzudecken.
Deswegen solltet ihr unbedingt, falls nicht vorhanden, eine sogenannte erweiterte Haftpflichtversicherung über mindestens 1 Millionen Dollar oder Euro mit dazu buchen. Auf den meisten Mietwagenvergleichsportalen könnt ihr diese einfach vorauswählen. Bei Buchung über den Vermieter kommt sie als Zusatzoption im zweiten Buchungsschritt.
Diskussionswürdig ist, ob ihr Versicherungen für Unterboden, Glas und Reifen benötigt. Das größte Risiko, dass ihr Schäden dort verursacht, besteht natürlich auf nicht asphaltierten Straßen. Allerdings dürft ihr diese offiziell bei fast keinem Vermieter befahren. Entsprechend würde der Versicherungsschutz auch gar nicht greifen.
Hinzu kommt, dass kleine Schäden wie Kratzer oder Steinschläge in der Frontscheibe in den USA selten protokolliert werden. Und selbst wenn bei Abgabe des Mietwagens keine Kontrolle stattfindet, wenn der Schaden nicht so offensichtlich ist, dass man ihn auf den ersten Blick sieht. Reifenschäden sind ebenfalls extrem selten. Im Normalfall zieht ihr einfach den Ersatzreifen auf und tauscht das Auto an der nächsten Vermietstation.
Strittig ist ohnehin, ob solche Schäden nicht auch von der Vollkasko abgedeckt werden, die ja nicht umsonst so heißt. Außer man kann euch grobe Fahrlässigkeit nachweisen. Uns ist auch kein Fall bekannt, bei dem Schäden am Unterboden, Steinschlag in der Scheibe oder ein geplatzter Reifen berechnet wurden.
Weitere Versicherungen wie Insassen- oder Gepäcksschutz könnt ihr getrost ablehnen. Im Kleingedruckten wird so ziemlich alles ausgeschlossen, wofür die Versicherungen dem Namen nach da sind.
Wenn ihr schon bei der Buchung alle benötigten Versicherungen dabei habt, könnt ihr auch recht gelassen den teilweise recht offensiv geführten Versicherungsfragen bei der Übernahme entgegen sehen und einfach alles verneinen. Vor Ort sind die Versicherungen erfahrungsgemäß deutlich teurer.
Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Mietwagenpreise
Die Preise für den Mietwagen unterscheiden sich nur gering innerhalb der USA. Selbst in Alaska oder auf Hawaii zahlt ihr nur ein wenig mehr. Für einen Mittelklasse-SUV oder Oberklasse-Wagen kommt ihr in der Regel auf 200 – 300 Euro pro Woche inklusive der wichtigsten Versicherungen.
Benzinkosten
Der zweite große Posten ist natürlich das Benzin. Die Preise unterscheiden sich hier doch sehr gravierend je nachdem, wo ihr unterwegs seid, aber selbst auch zwischen zwei Tankstellen, die nur ein paar Meilen entfernt voneinander sind. Aktuell liegen sie irgendwo zwischen 2 und 5 USD pro Gallone. Damit lässt sich natürlich schlecht rechnen, deswegen haben wir euch einen Mittelwert kalkuliert. Bei normaler Fahrweise müsst ihr etwa 7,5€ pro 100 Kilometer veranschlagen bzw. 7,5 Cent pro Kilometer.
Mautgebühren
Mautgebühren fallen fast ausschließlich an der Ostküste der USA an. Sowohl zwischen Boston und Washington als auch innerhalb Floridas gibt es recht viele – meist Turnpikes genannte – Autobahnen, auf denen ihr zahlen müsst. In Florida ist es sogar so, dass die meisten Mautstellen keine Zahlung vor Ort annehmen, sondern ihr einen Transponder im Auto braucht, über den bzw. dann im Anschluss eure Kreditkarte die Gebühren abgerechnet werden.
Den Transponder müsst ihr beim Vermieter extra bezahlen oder euch unterwegs einen kaufen, was nur bei längeren Aufenthalten lohnt. Fahrt ihr ohne Transponder durch eine solche elektronische Mautstelle, berechnet euch der Vermieter die Gebühr anschließend plus einer saftigen Gebühr.
Abgesehen von einigen wenigen Brückengebühren lassen sich alle Mautstrecken über parallel laufende Autobahnen umgehen. Das kostet in der Regel etwas mehr Zeit, weil diese oft voller sind. Aber bei guter Planung solltet ihr eher selten in echte Zeitnöte kommen.
Einwegmietgebühren
Es ist natürlich für viele Rundreise recht bequem, an einem Ende zu beginnen und woanders zu beenden. Klassiker sind hier vor allem die Route 66 von Chicago nach Los Angeles oder die Ostküste hinunter von New York nach Miami. Aber irgendwie muss das Auto natürlich zurück zum Ausgangspunkt. Wenn ihr das nicht machen wollt, berechnet euch der Vermieter dafür die sogenannte Einwegmietgebühr (Oneway fee).
Die Ausgestaltung ist je nach Vermieter unterschiedlich. Einige berechnen sie gestaffelt nach der Entfernung, andere pauschal ausgewiesen. Und es gibt auch Vermieter, die sie direkt in den Mietpreis einkalkulieren. Wenn ihr eine solche Strecke plant, also die Übernahme an einem anderen Ort als die Rückgabe, solltet ihr sehr genau das Kleingedruckte lesen und mehrere Vermieter vergleichen. Denn für Strecken wie Chicago – Los Angeles beträgt die Gebühr um die 500 Euro.
Es gibt einige Tricks, diese Gebühr zu umgehen oder zu verringern. So bieten viele Vermieter auf stark nachgefragten Routen kostenlose Einwegmieten an. Das gilt zum Beispiel fast immer zwischen Kalifornien und Nevada bzw. Arizona. Auch zwischen Florida und Georgia verlangen viele Vermieter keine Gebühr. An der Ostküste darf man häufig zwischen den Flughafenstationen von Boston, New York oder Washington gebührenfrei hin und her wechseln. Und in den meisten Fällen fällt keine Gebühr an, wenn ihr das Auto im gleichen Bundesstaat wieder zurückgebt.
Das bedeutet, dass ihr eine Rundreise durch den Südwesten, bei der ihr in Los Angeles startet, besser in Las Vegas als in Salt Lake City oder Denver beendet. Das kostet euch zwar am Ende vielleicht einen kompletten Tag im Auto, aber spart euch mehrere hundert Dollar Gebühren. Oder wenn ihr plant, von Miami aus nach New Orleans zu fahren, gebt das Auto einfach in der letzten Stadt in Florida ab (Pensacola) und holt euch für den letzten Tag bis New Orleans einen neuen Wagen, denn die Einweggebühr ist dann viel geringer. Alternativ fahrt ihr noch weiter bis Atlanta und fliegt von dort zurück, dann kommt ihr ganz ohne Gebühren aus.
Zusatzfahrer
Auch ein wichtiger Punkt bei der Auswahl des Vermieters. Denn bei einigen Anbietern sind Familienangehörige, insbesondere Ehepartner frei. Bei den meisten zahlt man jedoch einen Extrabetrag, der mit etwa 10 USD am Tag auch nicht gerade gering ist. Der Betrag scheint verhandelbar, so haben wir es schon öfter erlebt, dass er nach einem Upgrade vor Ort nicht extra berechnet oder auch verringert wurde.
In drei Fällen kommt ihr um die Gebühr herum. Übernehmt ihr einen Mietwagen in Kalifornien, sind die Zusatzfahrer immer dabei. Uns wurde gesagt, dass dies gesetzlich so verankert wäre. Die zweite Option sind die sogenannten Goldpakete, die einige Vermieter und Vermittler anbieten. Da hier oft neben den Zusatzfahrern auch schon die erste Tankfüllung enthalten ist, kann sich das gerade bei größeren Autos schnell lohnen. Das Paket wird in der Regel während der Buchung als Upgrade angezeigt, falls vorhanden.
Jungfahrer
Seid ihr unter 25, kommt noch ein weiterer Posten auf euch zu. Die sogenannte Jungfahrergebühr wird von den meisten Vermietern für Fahrer von 21 bis 24 Jahren berechnet. In fast allen Fällen ist es günstiger schon bei der Reservierung vorab ein entsprechendes Paket hinzuzufügen, da die Vermittler und Veranstalter in der Regel bessere Konditionen über die Masse an Vermietungen bekommen.
Die Gebühr gilt auch für Zusatzfahrer unter 25, selbst wenn der Hauptfahrer schon älter ist. Wenn ihr noch keine 21 seid, wird es richtig kompliziert. Nur sehr wenige Vermieter bzw. Stationen akzeptieren euch in diesem Fall. Versucht am besten euch einer Reisegruppe mit älteren Leuten anzuschließen oder überlegt euch, ob nicht auch ein Roadtrip per Bus eine Option wäre.
Parkgebühren
Je nach Region kann das Parken einen nicht unerheblichen Teil des Budgets ausmachen. Gerade in den Großstädten, aber auch an Freizeitparks oder Stränden werdet ihr ordentlich zur Kasse gebeten. Vermeiden lässt sich das in der Regel nicht, aber zumindest verringern.
Achtet bei der Hotelauswahl schon darauf, ob das Parken kostenpflichtig ist oder nicht. Faustregel: Je zentraler, desto unwahrscheinlicher ist, dass ihr frei parken könnt. In manchen Städten kostet der Parkplatz fast so viel wie das Hotelzimmer. Gerade wenn ihr länger in einer größeren Stadt bleibt, lohnt es sich recht schnell den Mietwagen schon vorher abzugeben oder danach erst zu holen und in der Zwischenzeit den in den USA äußerst günstigen ÖPNV zu nutzen. Hotels in Flughafennähe oder rund um Freizeitparks haben oft auch kostenlose Shuttlebusse.
Wenn ihr einen Tagestrip in eine Stadt plant, schaut, ob es in Hotelnähe eine Bahnstation gibt. Dort könnt ihr in der Regel das Auto kostenlos über den Tag stehen lassen und könnt euch in der Stadt freier bewegen, weil ihr am Ende der Tour nicht wieder zum Parkhaus zurück müsst, sondern eine andere Bahnstation ansteuern könnt.
Die Parkhäuser in den Innenstädten arbeiten oft mit nachfrageabhängigen Preisen. So gibt es Rabatte wenn ihr morgens zeitig ankommt oder erst spätnachmittags, wenn die ersten Pendler schon auf dem Heimweg sind. Viele nutzen Pauschalpreise für den Tag, Abend oder die Nacht statt einer stundenweisen Abrechnung. Perfekt, wenn ihr länger stehen wollt. Ungünstig, wenn ihr nur zwei Stunden braucht.
Für kürzere Stopps sind die Parkuhren am Fahrbahnrand besser. Dort könnt ihr oft sogar nur für ein paar Minuten lösen, wenn ihr nur mal schnell ein paar Fotos machen wollt. Das Kleingeldproblem der Vergangenheit existiert kaum noch, da fast überall Kreditkarten akzeptiert werden.
Restaurants und größere Shops beteiligen sich gelegentlich an den Parkgebühren oder übernehmen diese sogar. Meist steht ein entsprechender Hinweis am Tresen oder dem Parkautomaten. Allerdings müsst ihr in der Regel explizit danach fragen an der Kasse oder beim Bezahlen, der Hinweis darauf kam zumindest bei uns nie von allein.
Verkehrsverstöße
Diese Kosten solltet ihr natürlich vermeiden können, wenn ihr euch einfach an die Regeln haltet. Aber manchmal ist das leichter gesagt als getan. Ein Schild ist schnell übersehen und nicht selten fühlt es sich besser an im Verkehr mitzuschwimmen als sich von den 40-Tonnern links und rechts gleichzeitig überholen zu lassen.
Solltet ihr angehalten werden, bewahrt vor allem die Ruhe. Wenn es kein gravierendes Vergehen war, werdet ihr ohnehin nur verwarnt. Die meisten Beamten halten euch erst ab 10% Geschwindigkeitsübertretung an, Strafen gab es bei uns erst ab 15 Meilen pro Stunde zu viel. Dann lohnt allerdings auch keine Diskussion. Denn abgerechnet wird sowieso nicht sofort, sondern ihr erhaltet dann einen Brief an eure Heimatadresse mit dem Link für die Online-Zahlung der Strafe.
Parkvergehen dürften deshalb für die meisten der häufigere Kostenfaktor sein. Die Beschilderung plus die Markierungen an der Fahrbahnseite geben euch einen Hinweis, ob ihr an der Stelle parken dürft oder nicht. Wenn ihr unsicher seid, schaut nach anderen Fahrzeugen oder stellt euch auf einen explizit ausgeschilderten Parkplatz.
Unserer Erfahrung nach sind die Parkautomaten offensichtlich mit einem Überwachungssystem verbunden. Denn nicht anders ist es zu erklären, dass sofort nach Ablauf der Zeit so gut wie immer schon jemand vor Ort ist und den Sünder aufschreibt. Die Strafen sind nicht gering, zumal der Aufwand und weitere Gebühren hinzu kommen.
Soll ich ein Navi mitnehmen oder es zum Mietwagen dazu bestellen?
Noch vor ein paar Jahren war dies eine der größten Sorgen, die Urlauber vor einem Roadtrip bewegte. Heute kann man mit gutem Gewissen beide Fragen mit Nein beantworten. Zumindest wenn ihr ein halbwegs neues Smartphone habt, könnt ihr ganz einfach dieses als Navi einsetzen. Denkt nur an eine Halterung zum Beispiel für die Lüftung, sonst muss der Beifahrer das Handy die ganze Zeit halten. Fast alle Mietwagen haben einen USB-Anschluss, aus dem ihr Strom bekommt. Ansonsten gibt es für wenige Dollar auch einen Adapter für den Zigarettenanzünder.
Das Ganze geht dann sogar ohne mobiles Internet oder Wifi, denn nahezu alle Smartphones haben ein integriertes GPS. Ihr braucht also lediglich das Kartenmaterial. Es gibt unzählige kostenpflichtige und einige kostenlose Apps. Wir nutzen schon seit vielen Jahren HERE. Dort kann man vor dem Urlaub alle benötigten Karten runterladen und diese dann offline nutzen. Google Maps bietet eine ähnliche Funktion, aber räumlich pro Download sehr eingeschränkt. Ihr müsst also recht viele Downloads vornehmen.
Und die Technik entwickelt sich natürlich weiter. Viele Mietwagen haben einen Bordcomputer, den ihr per USB-Kabel oder Bluetooth mit dem Smartphone verbinden könnt. Damit spielt ihr nicht nur übers Autoradio die Musik auf eurem Handy ab (das geht auch meist recht simpel per AUX-Kabel), sondern könnt zum Beispiel auch das Navi eures Smartphones auf den Bildschirm im Auto übertragen.
Was muss ich bei der Übernahme und Rückgabe beachten?
Benötigte Dokumente
Die Übernahme geht in der Regel recht fix vonstatten. Mehr und mehr Vermieter bieten einen Online-Checkin, so dass ihr alle Daten schon vorab hinterlegen könnt. Einige Stationen haben auch Automaten, die euch die Wartezeit verkürzen können. Ihr benötigt euren Reisepass, den Führerschein und eine Kreditkarte, die auf den Fahrer ausgestellt ist und genügend Limit hat, um die Kaution darauf zu blockieren.
In der Theorie gehen nur echte Kreditkarten und keine Prepaid-Karten. In der Praxis zeigen verschiedene Erfahrungen, dass es mal so und mal so ist. An vielen Stationen und bei den meisten Vermietern konnten wir auch per Prepaid-Karte das Auto entgegen nehmen. Die Kaution wird dann nicht nur geblockt, sondern abgebucht. Entsprechend dauert es deutlich länger nach Rückgabe bis man das Geld wieder verfügbar hat. Verlassen solltet ihr euch aber nicht darauf, denn es gab auch Fälle, in denen wir ohne eine echte Kreditkarte kein Fahrzeug bekommen hätten.
Auch zum Thema Führerschein tauchen immer wieder Fragen auf. Zum einen, welche Führerscheine erlaubt sind, zum anderen ob man einen internationalen Führerschein benötigt. Erlaubt sind alle deutschen Führerscheine außer dem der ehemaligen DDR. Das beinhaltet also natürlich den EU-Führerschein, aber auch den rosa und grauen Führerschein davor. An abgelegenen Stationen mag das zu Nachfragen beim Schichtleiter führen, vor allem das nicht vorhandene Ablaufdatum, aber überall wo es Touristen gibt, sind auch die alten Führerscheine bekannt.
Der internationale Führerschein wird quasi auf allen Websites für USA-Reisen empfohlen. Aber wirklich Pflicht ist er nach unserem aktuellen Kenntnisstand nur bei Anmietung im Bundesstaat Kentucky. Wenn ihr euch sicherer fühlt damit, besorgt ihn euch. Wir wurden bei mehr als 100 USA-Reisen noch nie benötigt. Weder zur Anmietung, noch bei Verkehrskontrollen.
Übernahme
Die meisten Flughäfen in den USA haben eine externe Vermietstation, nur in wenigen Fällen vor allem auf kleineren Airports lauft ihr vom Terminal zum Schalter. Folgt vom Gepäckband einfach der Ausschilderung „Rental Car“ oder „Rental Car Shuttle“, die euch zur Abfahrtsstation führt.
Aller paar Minuten fährt von dort ein Bus entweder nur für euren Vermieter oder für alle zur eigentlichen Vermietstation. Auf einigen Flughäfen gibt es auch eine Bahn, die das übernimmt. Kosten entstehen euch dabei nicht. Auf dem Rückweg läuft es dann wieder genauso, ihr solltet aber im Idealfall schon wissen, zu welchem Terminal ihr wollt, da es manchmal verschiedene Busse, so gut wie immer aber verschiedene Haltestellen sind.
Wer das erste Mal einen Mietwagen in den USA übernimmt, wird verwundert sein, dass es keine Schadenskontrolle oder ein Protokoll gibt. Der Grund ist recht einfach, denn wenn man eine Vollkasko hat, ist diese nahezu überall ohne Selbstbeteiligung.
Entsprechend interessiert sich auch niemand für Kratzer oder kleine Schleifspuren. Natürlich könnte ihr diese trotzdem auf euren Smartphone protokollieren. Ihr könnt auch den meist im Handschuhfach verborgenen Schadenszettel rauskramen, ausfüllen und vom Personal quittieren lassen. Oder ihr seit schon 20 Meilen gefahren und spart euch die Zeit. Denn ohne Selbstbeteiligung macht eben auch keiner ein Zusatzgeschäft mit solchen Sachen.
Je nach Vermieter könnt ihr euch ein Auto aus einer Reihe der gebuchten Kategorie aussuchen oder bekommt ein bestimmtes zugewiesen. Sollte kein Wagen eurer Kategorie vorhanden sein, seid hartnäckig. Denn so kommt ihr an ein kostenloses Upgrade. An der Ausfahrt wird eventuell noch einmal der Mietvertrag und euer Führerschein gecheckt, packt es also nicht ganz nach unten.
Rückgabe
Ihr wart überrascht wie schnell die Übernahme ging? Dann werdet ihr noch mehr über die Rückgabe staunen. Auto in die richtige Spur fahren, alles auspacken und dann kommt in der Regel auch schon ein Angestellter. Dieser schaut im Normalfall flüchtig ums Auto herum, lässt den Motor kurz an um den Meilenstand und die Tankfüllung aufzunehmen und das war es.
Nicht selten werdet ihr gefragt, ob ihr die Quittung gleich per E-Mail haben wollt. Umweltgewissensfrage, klar. Wir empfehlen trotzdem einen Ausdruck. Denn dort findet man den abgerechneten Betrag. Und sollte es Abweichungen vom erwarteten geben, lässt es sich natürlich deutlich einfacher mit dem Schichtleiter vor Ort direkt klären als nachträglich per E-Mail.
Wie funktioniert das mit dem Tanken?
Klingt vielleicht erst einmal nach einer blöden Frage, aber darüber kann man in den USA Bücher schreiben. Wir versuchen es aber hier einmal kurz zusammenzufassen, damit ihr nicht so dümmlich dasteht wie wir beim ersten Mal.
Generell gilt: Von allein passiert erst einmal gar nichts. Denn anders als in Deutschland war Benzindiebstahl in den USA ein so großes Thema, dass bei jedem Tanken eine Sicherheit verlangt wird. Im einfachsten Fall nutzt ihr also eure Kreditkarte direkt an der Zapfsäule. Meist werdet ihr dann aufgefordert einen ZIP Code einzugeben. Das ist quasi die amerikanische Version zu prüfen, dass ihr nicht mit einer gestohlenen Kreditkarte unterwegs seid.
Blöderweise funktioniert das System sehr oft dann auch nur mit amerikanischen Postleitzahlen und ihr werdet aufgefordert euch beim Kassierer zu melden. Sollte es doch klappen, wählt ihr den gewünschten Sprit (Regular 87 tut es normalerweise) und legt los. Bei ganz alten Zapfsäulen müsst ihr noch die Klappe vom Zapfhahn nach unten drücken. Übrigens tankt ihr bei nahezu allen Mietwagen Benzin.
Die Realität dürfte aber in den meisten Fällen sein, dass ihr eure Kreditkarte an der Kasse erst autorisieren lassen müsst. Dazu braucht ihr nur die Nummer der Zapfsäule und den gewünschten Betrag. Seid ruhig etwas großzügiger gerade am Anfang, da schwer abzuschätzen ist, wie viel in den Tank hinein passt. Mit 50 USD sind wir in der Regel locker ausgekommen. Abgebucht wird natürlich nur so viel, wie ihr am Ende verbraucht habt. Nach der Autorisierung wird eure Zapfsäule freigeschaltet und ihr könnt wie oben beschrieben loslegen.
Tankstellen gibt es übrigens so engmaschig verteilt, dass ihr auch dann nicht nervös werden müsst, wenn ihr mal in die Reserve kommt. Was selten ist, sind Tankstellen direkt an der Autobahn. Aber vor jeder Ausfahrt findet ihr einen Hinweis, ob es Tankstellen dort gibt und wenn mehrere sogar welche Marken.
Welche Sicherheitsvorkehrungen sollte ich beachten?
Anders als die Kriminalitätsstatistik des Landes aussagt, sind Roadtrips durch die USA sicher. Das größte Risiko sind Autoaufbrüche verbunden mit dem Diebstahl von Wertsachen. Dazu geben wir euch gern ein paar Tipps, die ihr beachten solltet. Denn auch wenn es nicht um persönliche Schäden geht, ist die Urlaubsstimmung nach einem solchen Fall im Eimer.
Mietwagen sind schon seit vielen Jahren aus Sicherheitsgründen äußerlich nicht als solche erkennbar. Weder folgen die Nummernschilder einem bestimmten System, noch gibt es Aufkleber oder ähnliches. Die Türen verriegeln, sobald man Schrittgeschwindigkeit überschritten hat, automatisch. Natürlich solltet ihr als erste Amtshandlung nach der Übernahme den teilweise vorhanden Aufhänger am Innenrückspiel abnehmen und ins Handschuhfach packen.
Auf einem Roadtrip lässt es sich natürlich nicht vermeiden, dass man alle seine Sachen unterwegs dabei hat, wenn man von einem Hotel zum nächsten fährt. Zwischenstopps zum Tanken oder Essen sind da auch kein Problem, denn diese sind ja für Diebe nicht planbar.
Anders sieht es auf den Parkplätzen beliebter Fotospots, Nationalparks oder bei Touristen beliebten Shopping-Malls oder Supermärkten aus. Dort werden Urlauber sehr häufig beobachtet und nach potentiellen Zielen Ausschau gehalten. Die moderne Technik mit Türverschluss per Funk tut dann ihr übriges. Denn die Signale lassen sich unter Umständen abfangen.
Was solltet ihr also tun oder besser lassen? Neben den normalen Vorkehrungen überlebenswichtige (nicht käufliche) Wertsachen niemals im Auto lassen. Dazu zählen mindestens der Reisepass, Bargeld, Kreditkarten und Handy. Je nachdem solltet ihr auch über Laptops, Tablets, die Fotoausrüstung nachdenken, auch wenn diese recht schwer werden können.
Packt auf keinen Fall Rucksäcke auf dem Parkplatz hinter den Vordersitz oder in den Kofferraum. Diesen solltet ihr generell zulassen bis zur Wiederankunft, so dass keiner sehen kann, dass ihr euer komplettes Hab und Gut dabei habt. Das wertsachenlose Handschuhfach könnt ihr offen lassen, potentielle Diebe sehen daran, dass ihr auf sie vorbereitet seid.
Ja, das klingt alles recht aufwändig, aber ihr werdet sehen, dass ihr entspannter unterwegs seid. Plant am besten bereits morgens beim Einsteigen ins Auto im Hotel, was ihr den ganzen Tag nicht braucht und folglich in den Kofferraum kann und was auf jeden Fall bei jedem Stopp mit muss. Wir haben immer drei „Haufen“. Im Koffer sind die Klamotten, in einem Rucksack technische Geräte, die im Auto bleiben und dort unsichtbar versteckt werden bevor wir einen Parkplatz mit längerer Aufenthaltsdauer erreichen. Und einen kleinen Rucksack oder die Handtasche mit Papieren, Geld und Kreditkarten. Damit sind wie bisher verschont geblieben.
Hotels vorab buchen oder vor Ort suchen?
Über diese Frage wird oft, lang und nicht selten sehr emotional diskutiert. Denn es treffen hier zwei völlig verschiedene Reiseansätze aufeinander. Zur kompletten Freiheit gehört für viele auch, dass sie spontan erst entscheiden, wohin es am nächsten Tag geht, wie weit sie kommen oder wie sie übernachten. Auf der anderen Seite möchten Reisende auch gern so viel wie möglich sehen und erleben, wenn sie schon einmal die weite Anreise hinter sich gebracht haben. Da hilft ein Plan natürlich sehr.
Um die Entscheidung sachlich und möglichst objektiv zu treffen, solltet ihr euch auf die Vorteile der beiden Ansätze konzentrieren. Dann findet ihr recht schnell heraus, welcher Reisetyp ihr seid und ärgert euch nicht vor Ort.
Vorteile Vorabbuchung
Erfahrungsgemäß bekommt ihr die besseren Preise. Zum einen bieten viele Hotels teilweise recht großzügige Frühbucherrabatte. Zum anderen habt ihr natürlich noch die nahezu volle Verfügbarkeit aller Unterkünfte zur Auswahl. Ihr könnt euch also unter den euer Kategorie entsprechenden Hotels das mit dem besten Preis aussuchen. Je näher die Reise rückt, desto geringer werden die Frühbucherangebote und desto mehr der günstigen Zimmer sind schon ausgebucht.
Einen weiterer unschlagbarer Vorteil ist die Planungssicherheit. Ihr wisst, wo ihr schlaft und was ihr dafür bezahlt. Das hilft zum einen dabei das Budget im Auge zu behalten, zum anderen auch die Reise so zu planen, dass ihr in der vorhandenen Zeit alle euch wichtigen Attraktionen sehen könnt.
Der Zeitfaktor spricht auch für die Vorabbuchung. Ihr könnt die Unterkunft in der Karte markieren, ihr verliert keine Zeit für die Unterwegssuche und -buchung und ihr könnt sie euch so legen, dass ihr abends passend zur Route ankommt ohne Umwege zu fahren. Das Risiko keine passende Unterkunft zu finden ist ausgeschlossen.
Vorteile der Buchung vor Ort
Das Thema Flexibilität und Freiheit beschreibt eigentlich die Vorteile perfekt. Schlechtes Wetter? Frühere Abreise. Nette Leute getroffen? Spontan den Aufenthalt verlängern.Sonnenaufgang verschlafen? Kein Problem, nächste Chance morgen. Nicht der Zeitplan bestimmt euch, sondern ihr ihn.
Die Hotel-Infrastruktur der USA ist für die Hochsaison geplant, in der Nebensaison stehen viele Zimmer entsprechend leer. Dann lassen sich selbst in Luxushotels mega gute Preise erzielen, sowohl auch darauf spezialisierten Portalen als auch in der Verhandlung direkt an der Rezeption. Aber fangt nicht zu spät damit an, das Personal der Nachtschicht hat meist keine Befugnisse für größere Rabatte.
Ein ebenfalls nicht unbedeutender Punkt ist, dass ihr euch das Hotel und Zimmer vor dem Bezahlen anschauen könnt. Reinfälle sind so quasi ausgeschlossen, gefakte Bewertungen kein Problem für euch. Mit der Zeit lernt ihr recht schnell, auf was ihr achten müsst dabei. Wir schalten in der Regel zuerst die Klimaanlage an und testen ob sie lauter ist als der Fernseher oder nicht.
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Wie teuer sind Kindersitze für 2 Wochen USA?
Hallo SAP,
das hängt vom Vermieter ab, in der Regel liegen die Preise bei etwa 10€ am Tag. Gerade bei größeren Kindern, die nur eine Sitzerhöhung brauchen, lohnt es sich deswegen eher, zum nächsten Walmart o.ä. zu fahren und dort einen zu kaufen.